Kiffe-Pavillon
Ein Meisterwerk moderner Nachkriegsarchitektur.
Inhalte auf einen Blick:
Der Kiffe-Pavillon in Münster: Ein architektonisches Meisterwerk der Nachkriegszeit
Der Kiffe-Pavillon, entworfen vom Architekten Hans-Walter Rüschenschmidt und zwischen 1953 und 1955 erbaut, ist ein herausragendes Beispiel moderner Architektur der 1950er Jahre. Er befindet sich am Alten Steinweg und diente ursprünglich als Ausstellungsraum für das Autohaus Kiffe.
Architektur und Design: Ein Symbol der Moderne
Der Pavillon beeindruckt durch seine transparente Fassade und die charakteristische, geschwungene Dachform. Die Betondecke, die nach dem Eierschalenprinzip konstruiert wurde, überspannt beeindruckende 24 Meter und wird nur von zwei quer verlaufenden Stützbögen getragen. Diese Konstruktion ermöglicht eine fast schwerelose Ästhetik und eine helle, offene Raumgestaltung. Ursprünglich war der überkragende Teil des Daches mit Leuchtröhren versehen, die das Gebäude abends effektvoll beleuchteten.
Nutzung und Wandel
Eröffnet wurde der Kiffe-Pavillon im August 1956 und blieb bis 1982 im Besitz des Autohauses Kiffe. Danach zog ein Spielwarenhändler ein, und es folgten mehrere Nutzungsänderungen. Im Jahr 2010 wurde das Gebäude umfassend saniert und modernisiert, wobei unter anderem die Zwischendecke teilweise zurückgebaut wurde. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Filiale des US-amerikanischen Einzelhandelsunternehmens TK Maxx.
Die „Heulende Kurve“: Ein akustisches Erbe
Der nahe gelegene Alte Steinweg endet in der sogenannten „Heulenden Kurve“, benannt nach dem charakteristischen hohen Ton, den die Straßenbahnräder beim Durchfahren dieser scharfen Biegung erzeugten. Diese Kurve liegt gegenüber dem historischen Erbdrostenhof und ist ein akustisches Relikt aus der Zeit, als Straßenbahnen noch einen bedeutenden Teil des öffentlichen Nahverkehrs in Münster ausmachten.
Ein Besuch im Kiffe-Pavillon
Ein Besuch im Kiffe-Pavillon bietet einen faszinierenden Einblick in die Architektur der Nachkriegszeit und die städtebauliche Entwicklung Münsters. Das Gebäude ist nicht nur ein Beispiel für innovative Konstruktionstechniken der 1950er Jahre, sondern auch ein Symbol für die Anpassungsfähigkeit und den Wandel urbaner Räume.
Kiffe Pavillon
Ein Besuch im Kiffe-Pavillon
Der Kiffe-Pavillon und die „Heulende Kurve“ sind ideale Anlaufpunkte für Architekturinteressierte, die sich für die Nachkriegsarchitektur und innovative Bauweisen begeistern. Historiker und Kulturinteressierte werden die bewegte Geschichte des Pavillons und die akustischen Erinnerungen an die Zeit der Straßenbahnen in Münster zu schätzen wissen. Ein Abstecher zu diesen Sehenswürdigkeiten bietet somit für verschiedenste Besuchergruppen ein interessantes und abwechslungsreiches Erlebnis.