Dominikanerkirche

Von der Klosterkirche zum kulturellen Zentrum Münsters

Dominikanerkirche in Münster: Ein barockes Meisterwerk und Kunstzentrum

Die Dominikanerkirche, zentral gelegen zwischen Altem Steinweg und Salzstraße, ist ein markantes Wahrzeichen der historischen Stadtmitte Münsters. Mit ihrer prächtigen Sandsteinfassade und den charakteristischen Türmen mit welschen Hauben zieht sie Besucher in ihren Bann. Obwohl vom ursprünglichen Kloster nur noch die Südfront erhalten ist, bleibt die Kirche ein bedeutendes Zeugnis der 700-jährigen Geschichte der Dominikaner in Münster.

Architektur und Geschichte: Ein mediterraner Kirchenbau in Westfalen

Erstmals 1346 erwähnt, entstand die heutige Dominikanerkirche von 1708 bis 1725 unter der Leitung des fürstbischöflichen Architekten Lambert von Corfey. Im Stil des frühbarocken römisch-französischen Hochstils erbaut, bildete die Kirche zusammen mit dem Dominikanerkloster eine architektonische Einheit. Der Bau wurde durch Spenden, Schenkungen und Verkäufe finanziert.

Während der Säkularisation 1811 wurde das Kloster aufgehoben und die Kirche diente zeitweise als Munitionsdepot. Die Stadt Münster erwarb das Gebäude 1881 und nutzte es als Schulkirche. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde die Kirche von 1961 bis 1974 umfassend restauriert und der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Münster überlassen.

Kunsthistorische Schätze: Der barocke Hochaltar

Die Dominikanerkirche besticht durch ihren giebelständigen Bau auf kreuzförmigem Grundriss, die dreischiffige, kreuzgratgewölbte Pfeilerbasilika mit Querhaus und die zentrale Tambourkuppel. Besonders herausragend ist der barocke Hochaltar von Heinrich Gröne, geschaffen zwischen 1698 und 1708. Ursprünglich in der Paderborner Gaukirche St. Ulrich, wurde er 1903 nach Münster überführt. Der Altar ist mit Gemälden von Georg Christian Brüll und Schnitzfiguren der Heiligen St. Ulrich, St. Liborius, Petrus und Paulus geschmückt.

Moderne Nutzung: Ein Ort für Kunst und Kultur

Nach Profanierung der Kirche im Jahr 2017 und einer Phase des Leerstands besuchte der renommierte Künstler Gerhard Richter die Kirche und schuf das Kunstwerk „Zwei graue Doppelspiegel für ein Pendel“. Dieses wurde 2018 installiert und der Stadt geschenkt. Heute dient die Dominikanerkirche als kontinuierlicher Kunst- und Veranstaltungsort und verbindet so historische Pracht mit zeitgenössischer Kunst.

Dank der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten seit 2019 umfangreiche Restaurierungen durchgeführt werden, um die Kirche vor Feuchtigkeitsschäden zu bewahren und den Erhalt des wertvollen Altars zu sichern. Die Dominikanerkirche bleibt so ein lebendiges Symbol der Geschichte und ein Zentrum für kulturelle Begegnungen in Münster.

Dominikanerkirche
Salzstraße 10 48143 Münster

Für wen lohnt sich ein Besuch?

Ein Besuch der Dominikanerkirche lohnt sich für Geschichts- und Architekturinteressierte ebenso wie für Kunstliebhaber und Kulturfreunde. Die beeindruckende barocke Architektur, der kunsthistorisch bedeutende Hochaltar und die modernen Kunstwerke von Gerhard Richter bieten ein faszinierendes Erlebnis für alle, die die reiche Vergangenheit und die lebendige Gegenwart Münsters entdecken möchten. Ob als Tourist, Kunstkenner oder Bewohner der Stadt – die Dominikanerkirche bietet eine einzigartige Möglichkeit, tief in die kulturelle und historische Vielfalt Münsters einzutauchen.